Die 5 phasen einer mediation

 

Du verstehst mich sowieso nicht …

Mit dir reden ist sinnlos …

Phase 1 – der Einstieg

In einem Erstgespräch lernen sich die Mediand:innen und der Mediator kennen. Wichtig dabei ist herauszufinden, ob Medianden und Mediatoren zusammenarbeiten können und wollen.

Danach werden die Erwartungen an die Mediation geklärt und festgestellt, ob eine Mediation der geeignete Prozess zur Konfliktbeilegung sein kann. Der/die Mediator:in erklärt den Ablauf, die Rahmenbedingungen (genauer Auftrag, Kosten, Dauer, etc.) und erstellt darauf basierend einen Mediationsvertrag. Hier wird auch entschieden, ob eine einzelne Mediatorin den Weg der Konfliktlösung begleitet oder ob dafür mehrere Mediator:innen notwendig sind, beispielsweise weil es eine größere Anzahl an Beteiligten im Konflikt gibt.

Ich höre immer nur Anschuldigungen.

Wie es mir geht, interessiert keinen.

Phase 2 – Falldarstellung und Themensammlung

Die Medianden stellen ihre jeweilige Sichtweise dar. In dieser Phase kommen alle Beteiligten ausführlich zu Wort und können ihre Standpunkte schildern. Die Mediatorin steuert die Kommunikation. Sie versucht genau zu erfassen, worum es in diesem Konflikt geht, stellt Verständnisfragen und fasst das Wesentliche zusammen.

Die Medianden erhalten nacheinander die Möglichkeit, die Themen darzulegen, die ihnen besonders wichtig sind. Diese werden in Form einer Themenliste festgehalten und gemeinsam priorisiert.

Oh… darum geht es dir?

Ich verstehe, so siehst du das also?

Phase 3 – Konflikterhellung

Was liegt diesem Konflikt genau zu Grunde? Diese Frage steht in Phase 3 im Mittelpunkt.

Es gilt herauszuarbeiten, was sich „unter der Oberfläche“ abspielt. Welche Interessen und Bedürfnisse liegen hinter den Standpunkten der Beteiligten? Ein darauffolgender Abgleich beider Seiten schafft Klarheit. Gemeinsam wird festgelegt, welches Thema zuerst bearbeitet werden soll.

Die Mediator:innen steuern diesen Prozess durch gezielte Fragestellungen, aktives Zuhören und Reflektieren. Ziel dieser Phase ist ein erster Verständnisaufbau zwischen den Mediand:innen, um damit Schritt für Schritt die direkte Kommunikation zwischen den Konfliktparteien (wieder) herzustellen.

Das verstehe ich. Lass uns reden.

Ja, reden wir nochmal darüber.

Phase 4 – Lösungsfindung

In dieser Phase der Mediation geht es um die Erarbeitung gemeinsamer Lösungen für die vorher festgelegten Kernthemen. Es besteht bereits wieder die Bereitschaft bzw. das Interesse der Mediandinnen, miteinander zu kommunizieren und die Kernthemen gemeinsam zu lösen. Die Mediatorinnen unterstützen sie dabei durch ein zielgerichtetes Brainstorming sowie zukunfts- und lösungsorientierte Fragestellungen. Schritt für Schritt entwickeln die Konfliktparteien Lösungen, welche den Bedürfnissen aller Mediandinnen entsprechen.

Was ist möglich? Was ist denkbar? Was ist umsetzbar?

Ein Interessensausgleich wird angestrebt. Eine Win-Win-Situation ist das Ziel. Natürlich kann es vorkommen, dass der eine oder andere Punkt nicht im ersten Anlauf zufriedenstellend gelöst wird. In diesem Fall ist es sinnvoll, nochmals einen Schritt zurückzugehen.

Wir finden eine Lösung …

… gemeinsam!

Phase 5 – die Mediationsvereinbarung

Am Ende der Mediation schließen die Mediand:innen eine einvernehmliche Vereinbarung. Der Mediator verschriftlicht die gemeinsam erarbeiteten Lösungen und die Medianden bestätigen ihre Übereinkunft mit einer Unterschrift. In vielen Fällen, in denen rechtlich relevante Angelegenheiten betroffen sind, ist eine zusätzliche Prüfung durch eine Juristin bzw. eine notarielle Beglaubigung empfehlenswert.